Vier Wochen Roadtrip durch Marokko im Campervan

Vor der Einschulung nochmal los – Vier Wochen mit dem Campervan durch Marokko – ein Abenteuer, das wir als Familie so schnell nicht vergessen werden. Schon lange stand Marokko auf unserer Reiseliste: ein Land voller Kontraste, Farben und Gerüche, das uns mit seiner Vielfalt immer wieder überrascht hat. Mit unserem Van und Kind im Gepäck sind wir von Berlin gestartet, durch Europa gefahren und mit der Fähre rüber nach Tanger. Wir haben uns entlang der Atlantikküste treiben lassen, die Königsstädte entdeckt, die Wüste erlebt und sind über das grüne Herz des Landes zurück in den Norden gereist. Eine Reise, die uns nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell tief beeindruckt hat.

Gleich nach der Ankunft mit der Fähre in Tanger spürten wir dieses besondere Gefühl von Freiheit, das man auf einer Rundreise mit dem Campervan so liebt. Wir hatten keinen straffen Zeitplan, sondern konnten uns treiben lassen – von Küstenstädten, kleinen Fischerdörfern und den unendlichen Weiten des Atlantiks. Jeder Ort, jeder Strand war einfach der Wahnsinn. Unser letzter Stopp am Meer war dann Ouassane, ein eher unbekanntes, aber wunderschön gelegenes Dorf, das uns mit seiner Gelassenheit sofort in den Chillmodus versetzte.

Vom Meer gint es für uns weiter nach Marrakesch, eine Stadt, die für Touristen wie keine andere für die Magie Marokkos steht. Die engen Gassen der Medina, der berühmte Platz Djemaa el Fna. Mit Kind war es manchmal herausfordernd, aber gleichzeitig auch spannend, diese lebendige Stadt gemeinsam zu entdecken. Nach drei Tagen war aber auch wieder gut und wir wollten wieder los. In die Einsamkeit.

Ein echtes Highlight unserer Reise war die Fahrt durch das Atlasgebirge nach Aït Ben Haddou, einem beeindruckenden Lehmdorf und UNESCO-Weltkulturerbe. Hier fühlt man sich wie in eine andere Zeit versetzt. Von dort aus ging es weiter in die Sahara – ein Traum! Mit dem Camper fährt man zwar nicht tief in die Wüste hinein, aber wir haben eine Nacht im Wüstencamp verbracht. Unter dem Sternenhimmel, am Lagerfeuer sitzend, mit traditioneller Musik, Tee und natürlich einem Sonnenunter- und -aufgang der Superklasse!

Zurück führte uns der Weg über das herzliche Tinghir und die atemberaubende Todra-Schlucht, wo die hohen Felswände uns wortwörtlich klein erscheinen ließen. Danach tauchten wir in eine ganz andere Seite Marokkos ein: grüne Wälder, frische Bergluft und fast europäisch anmutende Orte wie Ifrane, das nicht umsonst auch die „Schweiz Marokkos“ genannt wird. Ein starker Kontrast zur Wüste, der uns wieder einmal gezeigt hat, wie vielseitig dieses Land ist. Und das nicht überall 35 Grad im Schatten sein müssen ;). Ihr findet dort am Stadtrand auch direkt noch ein paar frei lebende Berberaffen, die wirklich sweet sind und deutlich weniger aggro als alle Affen, die ich in Thailand kennen gelernt habe.

Ein kulturelles Highlight war unser Aufenthalt in Fès. Die Altstadt ist wie ein riesiges Labyrinth – faszinierend, aber zwischendurch auch ein bisschen zu viel – ständig wurde man angequatscht, wir wären hier falsch und die Medina wäre ganz woanders…. Nach drei Tagen war ich durch mit Fes und wollte nur noch weg. Ich bin ehrlich, ich muss da auch nicht nochmal hin.

Bevor es zurück Richtung Mittelmeer ging, haben wir noch die berühmte blaue Stadt Chefchaouen besucht, die mit ihren blauen Gassen zweifelhafte Berühmtheit erlangt hat. Tétouan, viel weniger touristisch, war dann mit zwei Nächten in einer Wohnung mit große, Außen-Pool ein perfekter Abschluss unserer Reise, bevor wir wieder die Fähre nach Europa nahmen.

Eine Rundreise mit dem Campervan durch Marokko ist für uns die ideale Art gewesen, dieses vielfältige Land zu erkunden. Wir haben so viel gesehen und konnten unser Tempo selbst bestimmen. Mit Kind zu reisen, bedeutete für uns, den Alltag flexibel gestalten zu können – mal ein paar Tage an einem Ort zu bleiben, spontan Pausen einzulegen oder einfach den Van-Tisch aufzubauen und am Straßenrand zu picknicken. Die Mischung aus Freiheit, Abenteuer und Komfort hat die vier Wochen zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

Wenn du eine Reise nach Marokko planst – nur zu! Es ist ein Erlebnis und für alle absolut ungefährlich!

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